Archiv der Kategorie: General

Demo: Gegen die Angriffe der Türkei auf Rojava! Solidarität mit der Selbstverwaltung!

Sa. 15.07. 16:00 Willy-Brandt-Platz, Leipzig

Am Samstag starten wir eine Demonstration gegen die
gegenwärtigen öffentlichen Drohungen der türkischen Regierung, in
Afrin/Rojava mit ihrer Armee und verbündeten islamistischen Milizen
einzumarschieren. Truppenverschiebungen der türkischen Armee und die
Lieferung von Militärmaterial an die Grenze zu Rojava wurden bereits
bestätigt.

Den neueren Drohungen gingen in den letzten Wochen dutzende Angriffe der
türkischen Armee und den mit ihr verbündeten radikalen Gruppierungen wie
der al-Quaida nahestehenden„Ahrar al-Sham“ voraus. Die neueren Drohungen
stellen damit eine neue Eskalationsstufe der türkischen Regierung dar,
die für die Selbstverwaltung in Rojava nach der Vertreibung des
Assad-Regime und der Sicherung vor ISIS erneut bedroht.

Während die amerikanische und die russische Regierung Syrien in
Interessenszonen ihrer lokalen Verbündeten aufteilen und
Waffenstillstände für ein paar Tage geschlossen werden, die dann doch
wieder gebrochen werden, liegt es an uns Solidarität zu zeigen und
Rojava als eine friedliche Perspektive für die Region zu unterstützen.
Daher solidarisieren wir uns mit der Selbstverwaltung in Rojava und den
dort lebenden Menschen und machen auf dieses Unrecht des NATO-Staats
Türkei aufmerksam, für das auch Deutschland Mitverantwortung trägt.
Deutschland als NATO-Partner und größter Wirtschaftspartner Nr.1 trägt
eine Mitverantwortung für das, was gerade in Rojava passiert.

Am 31.5 ist der deutsch-kurdisch-türkische Spielfilm „14 Juli“ im Passagekino zu sehen

14 Temmuz / 14. Juli (14 Tîrmeh)
140 min. in türkischer und kurdischer Sprache mit deutschem Untertitel

Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=Fi50WrWqUGc

„14. Juli“ ist ein deutsch-kurdisch-türkischer Spielfilm des Regisseurs Hasim Aydemir aus dem Jahre 2016.
Am 12. September 1980 ereignete sich in der Türkei ein Militärputsch, der sich gegen Demokraten, Linke und KurdInnen richtete. In der Folge wurde das Parlament quasi entmachtet und unter Kontrolle einer Militärregierung gestellt, die das Land auf Basis einer nationalistisch-religiösen Gleichschaltung führte.

Zivilgesellschaftliche Gruppen und demokratische Strukturen wurden zerschlagen, KurdInnen verfolgt, tausende Personen wurden inhaftiert und in den Gefängnissen systematisch gefoltert.

Der Film „14. Juli“ erzählt die Geschichte der Helden des Hungerstreiks in dem türkischen Gefängnis der kurdischen Stadt Diyarbakir/Amed, der am 14. Juli 1982 begann und sich gegen die unmenschlichen Bedingungen in der Haft richtete.

Die Gegebenheiten in der Türkei heute sind nicht ohne einen Rückblick auf die Ereignisse nach dem Militärputsch 1980 zu verstehen. Aus diesem Grund ist dieser Film nicht nur ein fantastischer Spielfilm und von geschichtlichem Interesse, sondern immernoch aktuell.

Kinosaal: Astoria

17:45 Uhr Einlass
18:00 Uhr Begrüßung und Vortrag zum Film
18:15 Uhr Filmbeginn

Kosten:
5-10€ Beteiligungsempfehlung für anfallende Kosten

https://www.facebook.com/events/130621214163215

Veranstaltungen 10.12./11.12.2016

[english translation below]

Geschichte des Islamismus anhand der Beispiele Türkei, Syrien und Irak
Samstag, 10. Dezember, 19:30 Uhr, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Harkortstraße 10, Leipzig

Auch wenn sich Islamisten gerne als die zeitlosen Vertreter des Islams aufspielen, sind ihre Bewegungen in den wenigsten Fällen älter als 100 Jahre und ihre größten Erfolge konnten sie  – bis auf Ausnahmen wie Saudi-Arabien – auch erst ab den 70er Jahren erzielen. In Unabhängigkeits- und Antikolonialbewegungen waren sie überhaupt nicht involviert oder sogar auf der Gegenseite aktiv. Das Modernisierungsparadigma der Nachkriegszeit sah sie verschwinden, ihrem Gegenentwurf von „islamischer Moderne“ hatten aber die nationalistischen und sozialistischen Parteien auf lange Sicht nichts entgegenzusetzen, vor allem, da die herrschenden Regime keinen allgemeinen Entwurf mehr formulierten, sondern sich in Korruption und Vetternwirtschaft ergingen. So ergaben sich erste Erfolge in den 70er Jahren als Juniorpartner von Militärdiktatoren und eine massive Expansion ab den 80er Jahren.
Entgegen pauschaler Betrachtungen sind in jedem Land die Faktoren für Aufstieg oder Versagen islamistischer Bewegungen und Parteien unterschiedlich und sollten nicht vernachlässigt werden. Deshalb wird Attila Steinberger anhand der Beispiele Türkei, Syrien und Irak die jeweils unterschiedlichen Verläufe und politischen Rahmenbedingungen darstellen, aus denen sich einflussreiche islamistische Bewegungen und Strukturen entwickelt haben, die in allen drei Ländern zum Bürgerkrieg geführt haben oder ihn auf eine neue Ebene hoben.
Vortrag und Diskussion mit Attila Steinberger, Eintritt frei.

Die Syrienpolitik der AKP
Sonntag, 11. Dezember, 19:30 Uhr, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Harkortstraße 10, Leipzig

Die AKP-Regierung betreibt eine für die Türkei neue Außenpolitik und wendet sich zunehmend dem Nahen Osten und Zentralasien zu. Unterfüttert von der „soft power“ aus türkischem Nationalismus, religiöser Identität, wird der politische und ökonomische Einfluss ausgedehnt. Insbesondere islamistische und salafistische Gruppen und Regierungen erfreuen sich Sympathien und Unterstützung. Mit Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges, hat sich auch eine militärische Komponente beigesellt. Es soll Assad gestürzt, eine mit der AKP sympathisierende Regierung in Damaskus etabliert und Einflusszonen im Norden Syriens geschaffen werden. Hierbei handelt die AKP nicht autonom, sondern stimmt sich mit den „Freunden Syriens“ ab und koordiniert sich mit anderen Klein- und Mittelmächten der Region (z.B. Barzani im Irak). Insbesondere hat sich die Schaffung der Autonomie in Nordsyrien / Rojava für die AKP als Problem erwiesen. Zum einen werden damit Föderalismus, Pluralismus und Gleichberechtigung in Politik und Gesellschaft eingefordert und transportiert, zum anderen erlitten die Verbündeten der AKP, wie ISIS und Al Qaida, empfindliche Niederlagen. Mit der Intervention in Nordsyrien im Juli 2016 eskaliert die AKP die Situation.
Vortrag und Diskussion mit Attila Steinberger, Eintritt frei.


History of islamism – the examples of Turkey, Syria and Iraq
Saturday December 10th, 19:30h, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Harkortstraße 10, Leipzig

Although islamists like to act as timeless representatives of Islam, their movements are rarely older then 100 years. Except in Saudi Arabia, they had their most prominent successes only since the 1970ies. In the independence and anti-colonialist movements they were either not involved at all or even opposing them. The paradigm of modernisation of the after-war period saw them disappear, but nationalist and socialist parties had nothing to counter them in the long term. Particularly, since the dominant regimes did not draft a general vision any more but rather engaged in corruption and nepotism. Thus, islamists had their first successes in the 1970ies as the junior partners of military dictatorships and expanded massively from the 1980ies onwards.

Contradicting over-simplified views, the reasons for rise or failure of islamist movements and parties are different in each country. As this fact must not be overlooked, our speaker Attila Steinberger will describe different characteristics and political circumstances of islamist movements in Turkey, Syria and Iraq, how they developed influential movements and structures which finally lead to civil war in all three countries – or at least took civil war to a new level.

Presentation and discussion with Attila Steinberger, free admission.
Whisper translation to English will be available.

AKP policy on Syria
Sunday December 11th, 19:30h, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Harkortstraße 10, Leipzig

The Turkish AKP government practises a new type of foreign policy and turns increasingly towards the middle east and central Asia. Fed by the „soft power“ of Turkish nationalism and religious identity, political and economic influence are expanded.
Especially islamist and Salafi groups and governments enjoy their sympathy and support. With the outbreak of the Syrian civil war, they have also added a military component. Assad is to be dethroned, a government sympathising with AKP to be established in Damascus and zones of influence to be created in northern Syria. The AKP is not acting on their own here, but coordinated with the „friends of Syria“ and other small and intermediate powers in the region (e.g. the Barzani government in kurdish northern Iraq). Especially the newly established autonomy in Northern Syria – Rojava has shown itself as a problem for AKP. The autonomy region demands not only federalism, pluralism and gender equality in politics and the society, moreover the allies of AKP like ISIS/daesh and Al-Qaeda/Al-Nusra/Jabhat Fatah al-Sham suffered severe defeats. AKP is now escalating the situation with the military intervention in northern Syria starting from July 2016.

Presentation and discussion with Attila Steinberger, free admission.
Whisper translation to English will probably be available.

Demo „Erdogan stoppen“

Samstag, 19.11.2016
12:00 Uhr
Rabet, Eisenbahnstraße, Leipzig

Seit dem Putschversuch einiger Militärs vom 15.Juli und dem darauffolgenden Gegenputsch Erdogans hat sich die Lage in der Türkei und Kurdistan massiv verschärft. Linke, Kurd_innen und Oppositionelle werden von der AKP-Regierung und türkischen Faschist_innen gejagt, weg gesperrt, gefoltert und ermordet. Kritische Medien werden zunehmender Repression ausgesetzt und die Presse wird zensiert, diverse Ausgangssperren sind verhängt worden. Doch nicht nur auf türkischem Staatsgebiet wüten Erdogan und seine Schergen: das türkische Militär greift nun mit Bodentruppen und der Luftwaffe in den syrischen Bürgerkrieg ein. Dieser Kampf gegen den IS und „sonstige“ Terroristen soll als Legitimation dienen. Doch bei genauerer Betrachtung, erschließt sich der wahre Grund: die Revolution in Rojava soll nieder geschlagen werden. Ein freies Kurdistan vor den Toren der Türkei darf nicht entstehen. Sowohl in Rojava als auch in der Türkei findet ein Massaker gegen die kurdische Bevölkerung statt und was tut die deutsche Regierung? Sie verhandelte einen dreckigen Flüchtlingsdeal mit Erdogan und sperrt kurdische Aktivist_innen in der BRD ein. Das PKK Verbot diffamiert Freiheitskampf zu Terrorismus. Die bürgerlichen Medien in Deutschland schweigen, eine Tatsache die uns umso mehr motivieren sollte! Lasst uns den Widerstand gegen „Kerdogan“ auf die Straße tragen. Von Leipzig bis nach Rojava – weg mit dem Verbot der PKK! Hoch die antinationale Solidarität!Flyer Demo 19.11.

celebrate the revolution – solidarity with rojava!

Soliparty der Rojava-Soli-Gruppe Leipzig
6. Juni 2015
Wagenplatz Scherbelburg
(Zugang zwischen Kleingartenanlage und Bahngleis / bitte Fahrräder auf
dem Gelände abstellen, nicht auf der Straße!)

live
– kurdischer Folk
– „Dampf in allen Gassen“ (anarcho-akustischer Patchwork-Punk)
– „acid, milch und honig“ (elektropunk)

außerdem
– „djane jonny“ (female hiphop)
– „akzia bombastika und suzi jakuzi“ (80er/90er/00er-pop)
– „multimo“ (house/techno/disco)
– „mala’ka“ (house – chillig,funkig)
– „yogh“ (psytrance)

– Erfahrungsbericht aus der türkisch-syrischen Grenzregion

– vegane Leckereien und Cocktails

Hintergrund
Der seit inzwischen schon vier Jahren andauernde Bürgerkrieg in Syrien
wird zuweilen als schlimmste humanitäre Katastrophe unserer Zeit
bezeichnet. Knapp vier Millionen Menschen sind mittlerweile auf der
Flucht vor dem grausamen IS-Terror und den immer unübersichtlicher
gewordenen, gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den
verschiedenen Gruppierungen und deren internationalen Unterstützern.

Inmitten dieses Schreckensszenarios ist Rojava aufgebaut worden, ein aus
drei Kantonen bestehendes Gebiet im Norden von Syrien, das auf der
Selbstverwaltung aller dort lebenden Menschen unabhängig ihrer
ethnischen und religiösen Zugehörigkeit beruht. Die Organisierung in
Rojava richtet sich gegen patriarchale Herrschaft und kapitalistische
Verwertungslogik und bietet eine demokratische Alternative für die
Region und darüber hinaus.

Die Menschen in Rojava standen und stehen nicht nur vor der
Herausforderung, ihre Selbstverwaltung während eines Bürgerkrieges
aufzubauen und ihren Alltag zu bewältigen, sondern sind permanenten
Angriffen von IS und Regime ausgesetzt, die versuchen, jegliche Ansätze
von Freiheit und Demokratie zu zerschlagen. Humanitäre Hilfe wird durch
die rigide Grenzpolitik der Türkei und dem Irak erschwert.

Kobane, die Hauptstadt des mittleren Kantons, hat standgehalten, wurde
aber zu 80 % zerstört. Momentan steht besonders der östliche Kanton,
Cizire, unter Beschuss.
Internationale Initiativen, wie medico international oder phoenix
berlin, leisten dringend notwendige Unterstützung durch den Aufbau von
Krankenhäusern, Lieferung von medizinischen Geräten und Entsendung von
Ärzt*innen in die Region. Die Einnahmen unserer Soliparty sollen diesen
Initiativen zugute kommen.

Kommt und feiert mit uns die Revolution in Rojava!
Zeigt eure Solidarität mit all denen, die sich den mörderischen
IS-Banden entgegengestellt haben!
Unterstützt den Wiederaufbau in Kobane!

http://rojavasolileipzig.noblogs.org/
http://phnx.berlin/

Veranstaltungsreihe 10. April – 6. Juni 2015

Erfahrungsbericht aus Rojava
10. April – 19.00 Uhr
Poegehaus, Hedwigstraße 20
Seit dem Hype letzten Herbst ist Kobane aus den Medien verschwunden. Was sind die aktuellen Herausforderungen und Probleme? Ein Aktivist aus Berlin wird von einer Reise nach Rojava berichten und auf unsere Fragen antworten: Sind die Rätestrukturen, die Rechte der Frauen oder die Kooperativenwirtschaft schon in der Gesellschaft verankert? Oder sind sie noch ferne Utopie?

„Widerstand und gelebte Utopien“
Buchvorstellung durch Cenî–Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V.
30. April 2015 – 19:00 Uhr
LinXXnet, Bornaische Straße 3d
Ein Buch über Interviews mit Guerillakämpferinnen/Aktivistinnen der kurdischen Frauenbefreiungsbewegung: Internationalistischer Frauenbefreiungskampf und eine autonome Frauenorganisierung sind notwendige Voraussetzung für den Aufbau einer freien Gesellschaft. Neue Anregungen für Alle auf der Suche nach einem Leben in Freiheit.

„Wenn wir reden“
Filmvorführung und Gespräch mit einem der Filmemacher
15. Mai 2015 – 21:00 Uhr
Wurzner Straße 2a (bei schönem Wetter im Hinterhof)
„Wir sind: ‚du Ausländer‘, egal ob in Deutschland oder in der Türkei. Wir sind froh in Deutschland geboren zu sein und zu leben und wir sind richtig froh, dass unsere Eltern aus der Türkei kommen. Wir filmten unsere ‚postmigrantische‘ Sicht auf unser Leben in Dresden, weil wir dazugehören.“

„Sakine Cansız – Mein ganzes Leben war ein Kampf“
Buchvorstellung durch Cenî–Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V.
22. Mai 2015 – 19:00 Uhr
Stadtgarten H17, Hähnelstraße 17, oder bei schlechtem Wetter:
sublab, Westwerk/Turm 4. Etage, Karl-Heine-Straße 93

Sakine Cansız, Gründungsmitglied der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), berichtet im ersten Band ihres Buches von Familie, Lebens­umständen, Bekanntschaft mit der kurdischen Bewegung, Aktivitäten. Veröffentlicht und ins Deutsche übersetzt nach ihrer Ermordung 2013.

Praktische Globale Solidarität
Bericht vom aktuellen Einsatz von PHNX e.V.
5. Juni 2015 – 19:00 Uhr
sublab, Westwerk/Turm 4. Etage, Karl-Heine-Straße 93
PHNX versucht, „nachhaltige Projekte der Notfall- und Humanitären Hilfe“ zu initiieren – erklärtes Ziel ist es, „globale Solidarität neu zu definieren“ (Webseite). In den letzten Monaten waren u.a. Mediziner_innen und Ingenieur_innen in Rojava im Einsatz. Ein Mensch von PHNX berichtet uns über die aktuelle Situation vor Ort.

Freiheit für Rojava!
Soliparty
6. Juni 2015 – ab 16:00 Uhr
Wagenplatz Scherbelburg, Küchenholzallee
(Zugang zwischen Bahnstrecke und Kleingärten)

Zum Abschluss unserer Veranstaltungsreihe wollen wir mit euch den Freiheitskampf in Rojava feiern. Mit Vokü, Konzerten, DJ_anes, … Die Einnahmen sollen u.a. zur Unterstützung eines Transportes von medizinischen Hilfsgütern verwendet werden.